EVANGELISCHER PFARRSPRENGEL GLÖWEN-SCHÖNHAGEN
Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob

Döllen

Der Ortsteil Döllen besteht aus dem Dorf und der Splittersiedlung Zarenthin. Döllen ist ein typisches Straßendorf. Der Ortskern ist mittelalterlich und als flächenhaftes Bodendenkmal eingetragen. Die Kirche befindet sich im hinteren Bereich östlich der Dorfstraße. Viele Fachwerkbauten mit Tordurchfahrten stehen unter Denkmalschutz.






Die Kirche auf dem Berge im Tal der Karthane
Egal von welcher Himmelsrichtung man sich dem Ort Döllen nähert, der Blick wird stets die Kirche auf dem Berge streifen, die auf einem Hügel gelegen, den gesamten Ort überragt. Bei dieser denkmalgeschützten Kirche handelt es sich um einen rechteckigen Feldsteinbau mit polygonaler Apsis und westlichem Breitturm.
Das genaue Datum der Erbauung dieser schönen Feldsteinkirche ist nicht bekannt. Sie lässt sich jedoch auf das Ende des 15. Jahrhunderts datieren.
Nachdem der Havelberger Dom fertig gestellt war, zogen Mönche aus, um auch in den kleineren Orten der Prignitz Kirchen zu erbauen und das Christentum zu verbreiten. Aus der Not geboren dienten die Gotteshäuser in jener Zeit zugleich als Wehrkirchen zum Schutz vor Überfällen und Plünderungen; dass sie dabei nicht schadlos blieben ist verständlich. Im 16. Jahrhundert erhielt die Reformation in der Prignitz Einzug.
Erster protestantischer Prediger in der Gegend war Joachimus Schulz (1515-1597). Er war in der Filiale Schönhagen, zu der die Gemeinde Döllen damals wie heute gehörte, tätig.
1864 wurde die Kirche auf dem Berge zu großen Teilen umgebaut. Nur der Turm und Teile der Mauern des Kirchenschiffes blieben erhalten. Die Decke, der Fussboden und die Fenster wurden erneuert, wobei letztere eine rote Backsteineinfassung erhielten. Auch der Anbau des Altarraumes ist auf diese Zeit zurückzuführen. Mit dem sternenbeglänzten Himmelsgewölbe über dem Altar, gehört die Kirche auf dem Berge zu den letzten vier Kirchen dieser Art, die im Norden Brandenburgs erhalten geblieben sind. Bei einer Renovierung im Jahre 1989 achtete man streng darauf, dass der Charakter der Kirche erhalten blieb. Im Gegensatz zu anderen Kirchen der Umgebung mit ihren reichlich geschmückten Altären, wirkt die Döllener Kirche sehr schlicht, fast schmucklos. Das tut jedoch der Schönheit dieses Kleinods keinen Abbruch.